Verflechtungsmodelle dem Jahrhundert — in einen jeweils anderen sprachlichen und kultu- rellen Kontext transponiert wird, ist gleichsam zeitlich und geographisch mobil. Dabei kann es sich um eine Bewegung im Raum und in der Zeit handeln. Ethnohistorie seit Mitte des Jahrhunderts beschreibt Szasz, Introduction Wenn je- doch z. Paine, Theory , S. Einer potenziellen Einengung historischer Analysen auf logisch deduzierba- res direkt intentionales Handeln oder gar auf eine anthropozentrische Perspekti- ve will das Konzept einer erweiterten agency entgegenarbeiten.
Im Sinne dieses Theorems sind z. Dabei ist insbesondere die Frage nach Wechselwir- kungen zwischen den an einer Situation beteiligten bzw. Wenn insofern Tier-Mensch-Verflechtungen in spezifisch unterschiedlichen historischen Ausformungen existieren, dann ist auch mit einer Bedeutung von tierischen Akteuren in transkulturellen Prozessen zu rechnen, deren Darstellung freilich noch ein Forschungsdesiderat ist. Bei seiner Entste- hung spielen viele Akteure eine mit bestimmende Rolle. Felix Fabri, Evagatorium, ed. Verflechtungsmodelle renden, die Wahl von Motiv, Material, Technik und Stil, andererseits aber ganz wesentlich durch die Rezeption der Betrachtenden oder Nutzenden.
Bei der Ausbreitung des Christentums im euromediterranen Raum z. Nicht nur Krank- heitserreger, sondern auch Techniken, Vorstellungen oder Moden verbreiten sich, ohne dass dahinter eine konkrete oder explizite Absicht steckte. Somit bedarf der Entwicklungsschritt von der Begegnung zur Verflechtung in jedem histori- schen Einzelfall der genauen Untersuchung.
Der Grad der direkten Beteiligung ist in jedem Falle zu untersuchen. Damit versuchen wir, transkulturelle Verflechtungen in Form vorwiegend intentional organisierter Netzwerke, in Form auktorial geschaffener Gewebe und in Form amorph er- scheinender, besonders vielschichtig und oft auch obskur anmutender Verbin- dungsstrukturen in rhizomatischen Geflechten zu erfassen. Verflechtungsmodelle Bereits vorweg zu betonen ist, dass die nachfolgenden Quellenbeispiele sich nicht immer eindeutig einem gleichsam kategorialen Cluster zuordnen lassen, sondern zumindest teilweise nur Tendenzen aufweisen, die die Zuordnung zu einer Kategorie eindeutiger erscheinen lassen als zu einer anderen.
Glieder definieren sich durch das Bestehen mindestens einer Verbindungslinie zu anderen Gliedern und fungieren, wenn sie an der Kreuzung zahlreicher Verbindungslinien stehen, als Knoten. Diese Vielfalt von Bezie- hungen kann eine gesteigerte Organisationsleistung erfordern. Die Ausbildung einer Organisation und deren Institutionalisierung kann Ergebnis einer solchen Netzwerkbildung sein, ist aber keine notwendige Folge. Das Netzwerk ist somit kein homogenes Gebilde. Mit den Vgl. Toch, History , S. Toch, Netzwerke , S. Traditionell werden Netzwerke prosopogra- phisch erfasst.
So ergibt sich als Resultat eine typischer- weise oft von einer Person ausgehende quellenkritisch-narrative Fassung eines Ego- Netzwerkes, wie z. An die Seite dieser immer noch praktizierten Methode ist nun eine weite- re getreten: In der eigentli- chen, von empirischen Sozial- bzw. Wirtschaftswissenschaftlern betriebenen social network analysis besteht das Analyseobjekt in Ego-Netzwerken der ein- zelnen Akteure, die in einem bestimmten Datensatz auftreten.
Historiker hinge- gen verstehen unter Netzwerk meist einen mehr oder weniger lose institutiona- lisierten Personenverband. Die zwei Definitionen von Netzwerken sind aber nicht unbedingt deckungsgleich, weil die institutionellen Netzwerke durch die individuellen Ego-Netzwerke geflechtartig erweitert werden. Dennoch werden beide Netzwerktypen in der historischen Netzwerkforschung oft vermischt. Das Erscheinungsbild der transkulturellen Verflechtungsfor- men ist demnach auch eine Frage der engeren oder weiteren Fokussierung. Die Zisterzienser Im Jahrhundert setzte im Euromediterraneum eine Entwicklung ein, die neue, extensive Formen transregionaler Vernetzung hervorbrachte.
Cygler, Generalkapitel , S. Netzwerkstruktur des Ordens sah. Das Netzwerk, dass der Zisterzienserorden darstellte, weist somit eine Rei- he typischer Elemente von Netzwerken auf: Mersch, Zisterzienserinnenkloster , S. Jahrhunderts bereits alle bis auf eine Daphni bei Athen wieder verlassen; Tsougarakis, Orders , S. In Zypern bestanden vom Ende des Tsougarakis, Orders , S. Bender, Zisterzienser , S. Fast immer stellen Netzwerke Teilmengen oder Schnittmengen von weitaus komplexeren und unkontrollierteren Beziehungsgeflechten dar. Erfasst waren aber fast alle christlichen Reiche des Abendlandes und der Kreuzfahrerstaaten im Orient.
Deutlich wird dies bei den Bestimmungen zur Wahl des Or- densmeisters. Richard, Turcopoles , S. Das Beispiel der Ritterorden macht zwar deutlich, dass im Christian Vogel, Georg Christ 4.
Publications
Schenk, Templar Families Roger wuchs in Brindisi auf, und fuhr dann zur See, nachdem er im Alter von vielleicht zehn Jahren Schiffsjunge auf einem Schiff der Templer geworden war. Im Alter von etwa 20 wurde er Kommandant eines Templer- schiffs. Laut Muntaner sprach er Griechisch.
Ferner sind Kenntnisse mehrerer romanischer Sprachen zu vermuten. Dem- entsprechend versuchte er auch andere Personen an sich zu binden. Als Kollektivbegriff hat der von 1. Entsprechend ist ein Gewebe typischerweise nicht Objekt dynamischer Weiterentwicklungen.
Netzwerk Schariagegner
Es ist sozusagen die Momentaufnahme einer zeitlich de- terminierten Intention. Gstraunthaler, Zell- und Gewebekultur Aspekte wie Tradition, technische Voraussetzungen etc. Die mit der Entstehung von Gewebe oder Geweben verbundenen Prozesse sind folglich monodirektional: Gleichwohl besitzt das Gewebe eine Art doppelten Ort: Agatha in Sizilien Abb. Sie bilden in geordneter Weise den Bestand einer Bibliothek ab.
In dieser Bibliothek hat ein Bibliothekar oder anderer Nutzer bzw. Oft sind diese Zusammenstellungen sogar in Form von Abteilungen unter einem Ober- thema in Gruppen zusammengeordnet. Diese Bewegungen oder Verschiebungen bilden sich z. Dieser Listentext listet seinerseits Texte, flicht sie zusammen in eine Art Streifenmus- ter und gliedert sie in Rubriken oder Abteilungen. Autorname, Werk- titel, Kodexformat, Kodexfarbe etc. Diese thematische Abteilung bekam ihrerseits jeweils einen bestimmten Platz in der Gesamtbibliothek, die neu nach einem Masterplan geordnet wurde. Erbe der Antike, und kirchliches Recht, im Hauptbestand in der Form des Die Taxonomien, auch verschiedene sich durchdringende, entstehen jedoch durchweg durch die Handlung einer Person.
Meist gibt es einen mehr oder we- niger standardisierten oder individualisierten Masterplan. Aber sehr oft wird gerade in dem Moment, in dem ein Verzeichnis erstellt wird, die Ordnung neu hergestellt. Jahrhundert zu den- ken sein. Haubrichs, Geschichte , S. So ergibt sich eine Diglossie. Die schriftliche Verwendung Haubrichs, Geschichte , S.
Verflechtungsmodelle begann zumeist in Form von Glossen und Glossaren und entwickelte sich fort bis zu kompletten Texten. Die Verwendung des Griechischen war jedoch unter den Juden nicht unum- stritten. Daraus ler- nen wir, dass dies nicht Deiner Torah entspricht, denn unsere Sprache ist die Sprache, die unser Herr sprach am Berg Sinai vor seinem ganzen Volk Israel durch seine Propheten, wie es geschrieben steht in der Sprache der Propheten.
Etwa erhaltenen arabischen Exemplaren dieser Gattung stehen dabei ca. Auch dann ist es ausgenommen schwierig, romanische Lexeme in arabischer Schrift klar zu identifizieren und dem End- vers damit einen Sinn zu verleihen. Jones, Kharjas , mit zahlreichen Beispielen. Jahrhundert das Syrische in arabischen Buchstaben wiedergegeben wird. Aljamiado findet Vgl. Zwartjes, Correspondences , S. Die Ordnungsprinzipien entsprechen unterschiedlichen Systematiken. Die Gewebe textuell-sprachlicher Natur setzen sich entweder aus verschiedenen Sprachen zusammen oder bieten Sprachen in anderen Schriftsystemen.
Wansbrough, Lingua Franca , S. In ihrem Werkcharakter haben das Kunstwerk, die Dichtung, die Biblio- thek etc. Das unterscheidet sie von Netzwerken und Geflechten. In diesem Sinne handelt es sich um Resultate trans- kultureller Kontakte, die Spuren von Verflechtungsprozessen in materiell fixier- ten Momentaufnahmen zeigen. So kann sich in einer Serie von aufeinander aufbauenden Geweben ein Stil entwickeln. Nichtsdestotrotz kann es im eventuell spannungsreichen Kontakt mit seiner Umgebung eine spezifische Wirksamkeit entwickeln.
Dem scheint der statische und zugleich passive Charakter des von uns definierten Gewebemo- dells entgegenzustehen. Insgesamt ist festzustellen, dass jene Disziplinen, die sich mit Objekten und Texten als Kunstwerken befassen, aber auch die Theologie zur Anwendung dieses Modells neigen: Nicht immer ist jedoch ein transkulturelles Gewebe als solches sicher zu identifizieren. Dieser Begriffsgebrauch hat inzwischen auch in die his- torischen Gesellschaftswissenschaften Eingang gefunden. Rajchman, Connections , S. Adkins, Deleuze , bes. Baer, Ruler , S. Gezeigt waren Kaiser Konstantin reg.
Jahr- hundert sind Beispiele des iranischen Kunstkreises bzw. Theodor und seit dem Georg, die auch gedoppelt dargestellt wurden. Vielmehr verquickten sich Mythen und Motive der antiken Klassik mit hagiographischen Legenden im Bild und wurden auf diese Weise weiterverbrei- tet. Kuehn, Dragon , S. Kennzeichnend sind dagegen unkontrollierte und vielgestaltige Be- ziehungen auf unterschiedlichen Ebenen, in unterschiedlichen Richtungen ohne ein klares Zentrum. Aber einerseits sind Akteure und Verflechtungsergebnisse oft nicht klar oder z.
Zu weiteren Aspekten des Begriffs siehe unten Anm. Die von Belting, Gotik , bes. Folda, Crusader Art , S. Sie stehen beispielhaft im Zen- trum des folgenden Abschnitts. Lokale Materialisierungen in der Levante Besonders komplex rhizomartig erscheinen die Beziehungsgeflechte, Trans- ferwege und Vermittlungsrichtungen, die hinter dem Auftauchen spezifischer Architekturdekore, z. Es wird deshalb auch angenommen, dass Baibars das Motiv aus der christlichen Architektur entlehnt habe. Creswell, Ikhshids , S. Die Entste- hung verschiedener muslimischer Zentren in Nordafrika und auf der Iberischen Halbinsel des 8.
Jahrhunderts gewagt wur- den. Jahrhunderts kam es dann, diesmal eher von Nordafrika Vgl. Jahrhunderts eine Rolle spielte, ist die Enklave von Fraxinetum einzuord- nen. Zerner, Capture , S. Versteegh, Presence , S. Ballan, Fraxinetum , S. Liudprand, Antapodosis, I, 4, ed. Galli, casus 65, ed. Amargier, Capture , passim, insbes. Liudprand, Antapodosis, I, 2—3, ed. Christian Vogel Ballan, Fraxinetum , S. Diese Handelsbeziehun- gen konnten nur funktionieren, wenn die mobilen Glieder vor allem Kaufleute in ihre jeweiligen lokalen Kontexte eingebunden waren.
Die Interaktion zwischen Gemeinschaften bzw. Diese standen typischerweise mit mehreren dieser Gemeinschaften in Kontakt. Ausgehend von der Frage, wer in Alexandria oder Damiette im Letztlich kann aber keine Kraft — weder der veneziani- sche Senat noch der mamlukische Hof — ihren Formwillen auktorial durchset- zen. Ob es sich um ungesteuerte Prozesse der Verbreitung bzw. Unseren Vorstellungen von dergleichen vielgestaltigen Wechsel- Be- ziehungen entsprechen am ehesten die komplexen dynamischen Strukturen rhi- zomatischer Geflechte. In den historischen Wissenschaften bzw. Freilich verlangt die Konstruktion von Narrativen ohne die historische Forschung nicht kommuni- ziert werden kann von den AutorInnen immer wieder, eine chronologisch strukturierte Abfolge zu beschreiben, die die Interpretation als Ursache und Wirkung nahelegt.
Im Unterschied zu dem sich auf einen Bewegungs- bzw. Entsprechend werden Wechselbeziehungen zwischen Menschen und dem Rest der Natur in der Vergangenheit als Gegenstand der Umweltgeschichte definiert; vgl. Zur Umweltgeschichte des Mittelalters vgl. Im Folgenden ist es deswegen notwendig zu untersuchen, wie sich Fusionen in den Quellen fassen lassen.
Jahrhundert erregten die zumeist in Damaskus und Kairo gefertigten Luxuswaren in Europa ein zunehmendes Interesse, wo sie als dekorative wie wertvolle und technisch anspruchsvolle Kostbarkeiten gehandelt wurden. Wir schlagen stattdessen hier vor, die unterschiedlichen Grade und Modi von Verflechtung durch analytische Begriffe zu unterscheiden.
Folge der Massenproduktion war eine Tendenz zur Ver- einheitlichung der Objekte bei gleichzeitiger Entindividualisierung. Zusammen mit individualisierenden Motiven und Schriften verschwand weitestgehend auch die kulturell bunte Zusammensetzung des Dekors. Herrscherideal einerseits und Christentum anderer- seits eingeordnet. Zu kei- Markschies, Synkretismus , S. Jahrhundert einzelne Versuche, den Begriff positiv zu besetzen: Berner, Synkre- tismus I.
Begriff , Sp. Roxborogh, Synkretismus , Sp. Jahrhundert sie in einer Zusatzstrophe zum Stabat Mater ver- stand. Konsequenterweise ist die Verbindung mit der Her- kunftskultur in Bezug auf Maria bis ins ausgehende Die Goten in Thrakien Im Laufe des So schreibt Ammianus Marcellinus: Verflechtungsmodelle sione cunctorum, magno usui idem fuere ignota peragrantibus loca, conditoria frugum occulta et latebras hominum et receptacula secretio- ra monstrando.
Jahrhundert nicht mehr als ein- heitsstiftende Klammer im Sinne eines real existierenden und funktionierenden politischen Gebildes dienen konnte. Gleichwohl bestand das Imperium als Idee fort, an dessen Strukturen sich auch die Kirche orientierte, die sich wiederum als die gesamte Christenheit umfassend verstand. Ferner war offenbar die Religion, besser gesagt: La Vita di s. Die hier thematisierten Ereignisse in Rom sind in Kap. Kom- So Huschenbett, Titurel , S.
Zwar kann im Medium der Schrift nur schwer jene transitorische Prozesshaftigkeit abgebildet werden, auf die in die- sem Kontext die geschichtswissenschaftliche Analyse abhebt, gleichwohl lassen sich im literarischen Beispiel durchaus in der Schrift fixierte Momente dieser Prozesse herausarbeiten. Dy- namik gewinnt die literarische Gestaltung des Migrationsgeschehens und der damit verbundenen Verflechtungsprozesse freilich auf andere Weise: Die diskutierten Beispiele zeigen auf, dass im Rahmen einer auf einen Verflechtungsprozess folgenden Fusion Neues entsteht.
Zentrale Gestalten der christlichen Theologie sind Ergebnis einer Synthese von Kultelementen ver- schiedener Provenienz. Es bleibt eine Herausforderung, Fusionen zu identifizieren. Denn bei einer Amalgamierung der einzelnen Bestandteile sind diese nicht mehr als solche zu erkennen. Im vorangegangenen Kapitel wurden verschiedene Voraussetzungen und For- men transkultureller Verflechtung behandelt.
Zum Teil finden sich in der historischen Forschung andere Terminologien. So werden etwa organisch gewachsene Strukturen in der Biologie und in der Stadtforschung als Gewebe bezeichnet Bindegewebe, urban texture, tessuto urbano. Diesem Begriffsgebrauch stellen wir unsere Begriffstrias entgegen, um eine eindeutigere Unterscheidung zwischen auktorial geschaffenen und nicht geplanten, selbstorganisatorisch gewachsenen Beziehungen einerseits und den Auktor inkludierenden bzw.
Verflechtungsmodelle Um die Unterschiede zwischen Netzwerk, Gewebe und rhizomatischem Ge- flecht zusammenfassend zu verdeutlichen: Wechselwirkungen in organisierten Strukturen sind zentrale Teile eines funkti- onierenden Netzwerkes, das meist durch mehrere Ebenen charakterisiert ist. Ungeplanten Momenten darf jedoch die Bedeutung nicht abgesprochen werden. In einem rhizomatischen Geflecht kommen per definitionem kla- re, organisierte Strukturen kaum vor oder spielen zumindest eine untergeordne- te Rolle.
Im Gegenteil sind gerade chaotisch scheinende, hochgradig komplexe und dynamische Verbindungen typisch. In jedem Fall aber ist die jeweilige Zuordnung in vielen Bereichen eine Frage der Perspektive und der engeren oder weiteren Fokussierung. Kann sich etwa aus einem multipolaren Netzwerk ein organisch wachsendes Geflecht entwickeln? Dies geschieht im folgenden Kapitel. Resultat eines Entflechtungsprozesses ist in jedem Fall eine Dekonzentra- tion, eine Distanz von zuvor miteinander in unmittelbarem Kontakt bzw. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach dem Verlauf von Ent- flechtungsprozessen.
Stattdessen wird in diesem Kapitel herausgearbeitet, welche Entflechtungsprozesse in den Quellen erkennbar sind und welche Faktoren ihre Ausgangssituation, ihren Verlauf und ihr Ergebnis beeinflussen. Die im Folgenden zu behandelnden Quellen zeigen, dass sich Entflechtungen in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Prozessen sowie in verschiedenen Medien manifestieren.
Dabei tendieren sie bzw. Verschiedene Akteure werden aus unterschiedli- chen Motiven heraus aktiv und produzieren verschiedene Ergebnisse. Sie kennt zwei Grundformen: Linguarum diversitas exorta est in aedifica- tione turris post diluvium. Nam priusquam superbia turris illius in diversos signorum sonos humanam divideret societatem, una omnium nationum lingua fuit, quae Hebrae vocatur; quam Patriarchae et Pro- phetae usi sunt non solum in sermonibus suis, verum etiam in litteris sacris. Initio autem quot gentes, tot linguae fuerunt, deinde plures gen- tes quam linguae; quia ex una lingua multae sunt gentes exortae.
I, 1—3, 14, ed. Entflechtung als Teil von Verflechtungsprozessen II. Gens est multitudo ab uno principio orta, sive ab alia natione secundum propriam collectionem distincta, ut Graeciae, Asiae. Hinc et gentilitas dicitur. Gens autem appellata prop- ter generationes familiarum, id est a gignendo, sicut natio a nascendo. Gentes autem a quibus divisa est terra, quindecim sunt de Iaphet, tri- ginta et una de Cham, viginti et septem de Sem, quae fiunt septuaginta tres, vel potius, ut ratio declarat, septuaginta duae; totidemque linguae, quae per terras esse coeperunt, quaeque crescendo provincias et insu- las inpleverunt.
Filii Sem quinque singulariter gentes singulas pro- creaverunt. Ein Volk gens, Grundbedeu- tung: Abstammung ist eine Menge [von Menschen], die einem Ur- sprung entsprungen ist bzw. Noah zeugte Sem, Ham und Japhet. Daher nannte er ihren Namen: Meder sind die al-Dailam, die im Land Kurdistan wohnen. Meschech sind die Sachsen. Tiras sind die Russen. Deutlich wird lediglich, dass mit der sprachlichen Aufteilung im Rahmen der weltweiten Zerstreuung auch eine territoriale Aufgliederung einhergeht, Sprache und Wohnraum also in einem Zusammenhang stehen, von nun an also verschiedene genealogisch, sprachlich und territorial definierte Gruppen nebeneinander leben.
Dies wird mit dem Hinweis auf die einhellige Ansicht der Gelehrten unterstrichen.
Biblical Theology in: International Review of Biblical Studies, Volume 55 ()
Polkinghorne, Psychologie , S. Ein Beispiel liefert der Troja- Mythos der Franken, der im Folgenden unter dem Gesichtspunkt der Entflech- tung betrachtet werden soll. Fraesdorf, Norden , S. Die Franken stammen nur aus Troja. Ewig, Troja , S. Jedoch sind die Franken nicht als eine gens dargestellt, die als Produkt Roms im Schatten des Imperiums entstanden und nur im Zuge von dessen Niedergang zur Macht ge- kommen ist. Die Franken stammen ebenfalls aus Troja. Entflechtung als Teil von Verflechtungsprozessen Kunstwerks zu diesem Thema beeinflussen und Entflechtungserscheinungen suggerieren.
Obwohl etwa in der kretischen Gesellschaft des Scheller, Migration , S. Entflechtung als Teil von Verflechtungsprozessen eine divisio imperii, zumindest rhetorisch nicht. Die Wahl des Begriffs ordinatio erfolgte also keineswegs nur zum Zweck der rhetorisch geschickten Tarnung einer realen Aufteilung des Reiches.
Dass es hier faktisch um Aufteilung ging, da der Zusammenhalt des Reiches nicht mehr gesichert werden konnte, ist vielleicht sogar nur die Lesart einiger Histo- riker. Marcii Lodhuvicus et Karolus in civitate quae olim Argentaria vocabatur, nunc autem Strazburg vulgo dicitur, con- Boshof, Ludwig Ac sic ante sacramentum cir- cum fusam plebem, alter Teudisca, alter Romana lingua alloquutisunt. Entflechtung als Teil von Verflechtungsprozessen che.
Und ebenso vor dem Eidschwur hat der eine in theodisker, der an- dere in romanischer Sprache zu dem versammelten Kriegsvolk gespro- chen. Und mit Lothar werde ich keinen Vergleich eingehen, der, nach meinem Wissen, diesem meinem Bruder zum Schaden ge- reicht. Und mit Lothar werde ich keinen Vergleich ein- gehen, der, nach meinem Wissen, diesem meinem Bruder zum Schaden gereicht. Sie scheinen also als dis- tinkte Einheiten wahrgenommen worden zu sein. Denn trotz der Reichsteilung konnte von einer kompletten Entflechtung keine Rede sein: Latein blieb die gemeinsame Kultursprache, die Kirche bildete eine institutionelle Klammer, gemeinsame Rechtsvorstellungen erhielten einen star- ken Grad der Verflechtung und die Vorstellung der Einheit in manchen Berei- chen aufrecht.
Ganshof, Entstehungsgeschichte , S. Extra hos autem terminus Atrebate stantum Karoli fratris humanitate adeptus est. Cetera eusque ad Hispaniam Karolo cesserunt. Der Rest bis Spanien fiel Karl zu. Verflechtung in einem Ritual, welche nicht Entflechtung, sondern die Einheit des Reiches bzw.
Sie konnten entweder gar nicht oder auch nur vereinzelt, partiell oder nur zeitweise in die Praxis umgesetzt werden. Besonders betroffen von derartigen Vorgaben waren im mittelalterlichen Euro- pa die Juden. Die Situation der Juden in Byzanz zeichnet sich generell weniger durch Ausgrenzung und Ablehnung aus als diejenige der Juden in Mitteleuropa. Juden in Byzanz waren nicht von reichsweiten Verfolgungen betroffen. Es gab nach dem Versuch einer allgemeinen Zwangstaufe unter dem Kaiser Herakleios reg. Sie enthalten Hinweise auf das Miteinander von Juden und Christen. Wenn aber jemand dieses zu tun unternimmt, soll er als Kleriker abgesetzt, als Laie ausgeschlossen werden.
Jesaja von Tranis Versuch, das normativ korrekte Vorgehen wieder zu etablieren, blieb vergeb- lich. Zugleich verbot er die Austei- lung des Sakraments an lateinische Christen durch griechisch-orthodoxe Pries- ter und vice versa. Violante, Provincia , S. Gleichfalls wurden aber auch Einmischungen seitens der katholischen Kirche minimiert.
Entflechtung als Teil von Verflechtungsprozessen 5. Dieser Bund versuchte zunehmend, auf die Belange der einzelnen Empori- umsgemeinschaften bzw. Hansediasporas Einfluss zu nehmen. Die Hansekaufleute sollten nach dem Willen des hansischen Bundes klar abgegrenzt leben. Hier war die Situation besonders delikat: Es gab keine Residenzpflicht in einem deutschen Haus.
Vielmehr wohnten die Kaufleute dezentral bei verschiedenen Vermietern. Diese wiederum zielte auf eine ideelle Entflechtung bzw. Normati- ve Entflechtung vermochte die reale Verflechtung also nicht zu verhindern, bildete aber ein stetiges programmatisch-ideelles Gegengewicht. Georg Christ Greve, Gast , S. Des Weiteren sind partielle Entflechtungsprozesse innerhalb eines Ob- jekts zu beobachten: Entsprechende Grimassen, Missgestaltungen und entstellende Siehe z. Ritzerfeld, Wahrnehmung , S. Sie sind besonders expo- niert und somit Reaktionen unmittelbar ausgesetzt.
Dass sie im Mittelalter bekannt war, beweist die Empfehlung des dominika- nischen Ordensgenerals Humbert von Romans ca. Es ist in einer Handschrift des ausgehenden 8. Entflechtung als Teil von Verflechtungsprozessen schaft. Und jeder Art von Teufelsgeld [Opfer]?
Und allen Werken des Teufels? Der Baruch selbst erkennt die Macht des christlichen Gottes an, ohne freilich selbst zu konvertieren. Wir muezen an ritterschefte bi disen sin die blinden der kunst und ouch der krefte. Uns zu Ehren sind goldene Bildnisse angefertigt worden, die etliche [Heiden] anbeten. Jahrhundert konnte sich Kaiser Justinian I. Beispielhaft ist die von Liudprand von Cremona im Entflechtung als Teil von Verflechtungsprozessen beschriebene Aufregung, mit der in Byzanz die durch den Papst erfolgte Titu- lierung des Basileus als rex Graecorum aufgenommen wurde.
Reinsch, Buch VI, Kap. Reinsch, Buch 1, Kap. Flavius Josephus, De bello Judaico, hrsg. Denn einer bereits ihrerseits transkulturell verflochtenen politischen Einheit wurden von Seiten zahlreicher Akteure Araber, Seldschuken, Kreuz- fahrer, Venezianer, Katalanen, Osmanen etc. Im Angesicht der Ruinen des byzantinischen Reiches werden nicht mehr zu leugnende, im Machtverlust endende politische Entflech- tungsprozesse als unvermeidbar und somit als vom Schicksal vorherbestimmt dargestellt. Ineinandergreifen von Verflechtung und Entflechtung Das vorangegangene Kapitel hat Entflechtungsprozesse als Bestandteil trans- kultureller Verflechtungsprozesse behandelt.
Stattdessen wurde in diesem Kapitel versucht herauszuarbeiten, welche Formen der Ent- flechtung sich in den Quellen manifestieren. Ein Beispiel liefert hier die Ausweisung der Mus- lime aus Kastilien, d. Ein Aspekt ist ihre ordnende Dimension. In einem Prozess der Entflechtung werden miteinander verbundene Elemente faktisch getrennt bzw. Aus den behandelten Quellenbeispielen geht hervor, dass sich Entflech- tungsprozesse unterschiedlich manifestieren — einerseits in politischen, wirt- schaftlichen und sozialen Prozessen, anderseits in verschiedenen Medien, ob in Schrift-, Bild- oder Objektform.
Machtsiche- rung durch Abgrenzung. Entflechtung wird aber auch dann als positiv empfunden, wenn sie zur Durchsetzung eigener Normvor- stellungen verhilft. Kulturelle Entflechtungsprozesse stehen in einem notwendigen Zusammen- hang mit Verflechtungsprozessen. Unter bestimmten Bedingungen kann die sich intensivierende Verflechtung der Diasporagruppe mit der Gastgesellschaft von einigen der beteiligten Akteure — aus der Ursprungsgesellschaft, der Gast- gesellschaft oder auch der Diasporagruppe selbst — als Gefahr angesehen wer- den. Deshalb ist es notwendig, sich bewusst zu werden, wie implizite Denkmodelle auf Fragestellung und Materialbehandlung einwirken.
Als kritisch ist der Moment im Auge zu behalten, wo der bilaterale Dialog zwischen Denkmodell und Quellenmaterial in ein abstraktes, generalisierendes Schema umgebrochen wird. Normalerweise, so scheint es, treten die Elemente A, B und C nicht mehr als identisch aus einem Entflechtungsprozess hervor. Dennoch stellt sich die Frage, ob man auf diese Wei- se das Ineinandergreifen von Ver- bzw. Auf welche Elemente wird von den Akteuren bewusst rekurriert, um Unterschiede oder Gemeinsamkeiten herauszustellen?
Generalisierungen sind hierbei nicht im me- chanischen Sinne zu verstehen. Wenn x und y in Weise z gege- ben sind, dann passiert x1 oder y2. Sobald die Hypothese am konkre- ten Einzelfall falsifiziert wird, d. Dies geschieht hier so: Eine auf der Grundlage von demographischem Zuwachs bzw. Regiment, Brigade , ca. Dabei ist zu bedenken, dass politische Gebilde oft konservativ sind, d.
Zudem ist der Wille zur soziopolitischen Verflechtung nicht ein unilateraler Prozess der Herr- schaftsdurchsetzung. Zwischen Formel und fuzzy Diagramm 1: Eine unilaterale Regelung der Begeg- nung bzw. Typischerweise, ob eingestanden oder nicht, ergibt sich als stabilere Ordnungskonfiguration eine bilaterale bzw.
Symbolisch-rituelle Integration ist von den multilateralen Ordnungen nicht zu trennen: Typischerweise werden die beiden Differenzierungsmodi wohl kombiniert werden. In einem dritten Schritt kann man nun beide Graphiken zusammenfassen, um das Ineinandergreifen von Verflechtung- und Entflechtung darzustellen: Die Entstehung und Umfor- mung bzw. Formularisierung und graphische Modellie- rung beinhalten damit sowohl den analytischen Vorgang des Verstehens als auch den Versuch der Darstellung des Verstandenen.
Daher lohnt es sich, einen Blick auf sprachliche Modellbildungen bzw. Diese Differenz bleibt zu beachten. Linda Safran benutzt in diesem Fall u. Margit Mersch Vgl. Zwischen Formel und fuzzy 6. Die graphische Modellierung hatte durch den von der Methode vorgeschrie- benen Spagat zwischen dem vereinfachten Abbild von Wirklichkeit und der Abstraktion einen noch schwierigeren Stand. Die Formalisie- rung musste in ihrem Abstraktionsgrad nur verstanden werden.
Diese Energie der Dynamiken kann im Narrativ we- nigstens andeutungsweise umschrieben werden, ist in der graphischen Model- lierung jedoch nicht sichtbar. Die Kritik verweist u. Erst wenn das Gesetz am konkreten Einzel- fall falsifiziert wird, d. Es ist wohl nicht zu einfach, sondern, im Gegenteil, bereits zu komplex und zu unbestimmt. Wenn x und y in Weise z gegeben sind, dann passiert x1 oder y2. Es wurde nicht versucht, bestehende Terminologien bzw. Nomenklaturen, Klassifizierungen verschiedener Disziplinen umfassend und sauber aufzunehmen, geschweige denn zu harmonisieren.
Warum aber soll es bereits in diesem unfertigen Zustand, d. Aus diesem Grund ist eine Kombinati- on der verschiedenen Verfahren sinnvoll. Allerdings ist dieses Werk der Form nach ein rein historiographisches Narrativ. Die Arbeit an dieser Studie hatte dabei experimentellen Charakter: Zum anderen wurden darunter die Er- gebnisse solcher Prozesse, d. Der eine geht den Kulturbegriff makrohistorisch an und entwi- ckelt im Laufe des Hieraus ergibt sich eine wichtige definitorische Nuancierung: Die drei erarbeiteten Verflechtungsmodelle — Netzwerke, Gewebe und rhi- zomatische Geflechte — unterscheiden sich weniger durch ihre jeweilige Ver- flechtungsdichte als durch die Natur ihrer Einzelelemente, ihre Entstehungsart und Entwicklungsdynamik, und ihre Organisationsform.
Die jeweilige Entstehungsart und Entwicklungsdynamik unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Intention: Beispiele lieferten Kunstobjekte und Texte, die aus Elementen unterschiedlicher Herkunft zusammengesetzt waren. Rhizomatische Geflechte wurden wiederum als Produkt unkon- trollierten Wildwuchses erachtet.
Das Modell des rhizomatischen Geflechtes ist per definitio- nem nicht hierarchisch strukturiert. Die Rekon- struktion von Netzwerken war dagegen weitaus schwieriger: Je nach Fallbei- spiel lag eine sehr unterschiedliche Quellendichte vor. Elemente unterschiedlicher Herkunft konnten im Rahmen des Fusionsprozesses eine unterschiedliche Wertigkeit aufweisen. Objekte, Stile, Kultvorstellungen, Sprachelemente usw. Gewebe und Geflechte materieller oder abstrakter Natur sperren sich damit einer Verwandlung in Netzwerke.
Deutlich wird in jedem Falle, dass die in Kapitel 4 erfolgte lineare Abhand- lung von Begegnung, Netzwerk, Gewebe, Geflecht und Fusion keinen hierar- chisierten Evolutionsprozess nachzeichnet. Die hier gewonnene Erkenntnis, dass Verflechtungsprozesse intrinsisch mit Zerfallsprozessen verbunden sind, machte es notwendig, dem Thema Entflech- tung in Kapitel 5 einen eigenen Raum zu geben. Im Rahmen von Kapitel 6 wurden dazu drei Modelle exemplarisch auf ihr jeweiliges Potenzial durchexerziert. Mit Hilfe des Formelmodells konnten lineare Sequenzen von Ver- und Ent- flechtungsprozessen dargestellt werden.
Im soziopolitischen Modell wurde versucht, die Entstehung und den Zerfall eines Imperiums visuell darzustellen. Selbst innerhalb der soziopolitischen Reduktion konnten Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen parallelen Prozessen nur ange- deutet werden. Es ist wohl ein Kennzeichen der historisch arbeitenden Forschung, dass sie im Unterschied zu vielen Naturwissenschaften und den anwendungsorientierteren Sozial- und Wirtschaftswissenschaften vor allem in der Rekonstruktion von Einzigartigkeiten schwelgt und selten bereit ist, vom Einzelfall ausgehend zu generalisieren.
Diese Erkenntnis soll nicht vor weiteren Versuchen der Modellbildung abschrecken, sondern eher dazu ermutigen, auf der Grundlage konkreter Prozessanalysen weitere Modelle mit alternativer Aussagekraft zu entwickeln. Einmal definierte Untersu- chungsobjekte sind immer multiperspektivisch anzugehen, d. Dabei ist immer genau zu beach- ten, was eigentlich verflochten wird. Ferner ist zu eruieren, in welcher Situation bzw. Konstellation bestimmte Bereiche bzw. Dabei ist zu fragen, ob bestimmte Bereiche bzw.
Zu bedenken ist ferner, ob eine Verflechtung reversibel ist. Methodischer Dekalog Medievalist Perspectives Having elicited much attention in the humanities in recent years, transcultural phenomena will, in all probability, remain a topic of debate in the near future. Being the product of a collaborative act of writing involving nine authors with different specializations, this study is an introduction to the study of phenomena of transcultural entanglement as well as an effort at systematically exploring this field of research from different medievalist perspectives.
One of the main challenges of this study was to confront theoretical reflection with the analysis of medieval sources. The large number of words deployed to define forms of entanglement in the written and the oral spheres as well as in various disciplines mathematics, mu- sic, engineering, biology etc. This is particular valid as soon as one turns from the Greek- and Latin-based scientific vocabulary of Western academia to other linguistic spheres, e.
In consequence, Chapter Two traces the emergence of the transcultural paradigm by delving into the history of the notion of a plurality of cultures or civilizations. It is in the early twentieth century, in the works of Spengler, Toynbee, Braudel and, most recently, Huntington, that world history is perceived from the perspective of different cultural orbits interacting with each other.
This un- derstanding ultimately led to the conception of various theories of cultural in- teraction, and also laid the groundwork for the development of the transcultural approach. The latter strives to supersede the notion of culturally isolated spheres, i.
Part of its appeal is grounded in the fact that it draws together these different conceptual tools in a single methodological su- perstructure. On the basis of these theoretical and methodological deliberations, Chapter Three turns to the representation of phenomena of transcultural entanglement in medieval sources comprising written material of various genres, including literary texts, as well as portable objects, pictorial and architectural media from various regions of the Euromediterranean.
It builds on twenty short analyses of sources dealing with the emergence of dialects, processes of political integra- tion, literary composites, supra-regional economic relations as well as the so- cial, including the sexual interaction between human beings of different origins. The chapter is able to demonstrate that various phenomena of transcultural en- tanglement, as well as the boundaries overcome during such processes, are oc- casionally named, explicitly defined and evaluated in medieval texts.
Most ref- erences, however, are implicit: Such implicit references open up broad possibilities of inter- pretation, but also lend themselves to over-interpretation. Chapter Four deals with the preconditions of transcultural entanglement before analysing these processes as such. Geographical, temporal and social spaces provide the framework for such processes which are activated, promoted and channelled by different forces characterized by different degrees of agency.
An idealized process of transcultural entanglement—certainly never to be de- tected in the sources—begins with a situation of contact that leads to basic forms of exchange. This can further develop into more complex forms of entan- glement characterized by different degrees of organization. To provide an in- sight into various possible modes of organization, the rest of the chapter is ded- icated to the effort of defining such ideal types of transcultural entanglement.
These types of entangle- ment differ with regards to the individual elements they are composed of, their mode of emergence, the dynamics of their development, and, finally, their or- ganization. Whereas networks—represented here by merchants involved in long-distance trade, supra-regional monastic orders and mercenary compa- nies—are always made up of living actors, textures and rhizomes are generally composed of material and immaterial elements such as physical objects, linguis- tic elements, themes, forms, and concepts.
Concerning their mode of emergence and development as well as their inner organization, all three types of entanglement differ considerably: Networks, in turn, arise thanks to the occurrence of in- tended as well as unplanned encounters that develop to become webs of recip- rocal relations that may be, but are not necessarily characterized by hierarchies. Finally, rhizomes—analysed via widely diffused literary, visual and architec- tural motives as well as the social relations produced during processes of unor- ganized military and economic expansion—constitute the product of uncon- trolled growth and thus lack hierarchical structures by definition.
Finding evidence for these different types of entanglement in the medieval source material was challenging. Discerning textures posed the least difficulties, given that textures generally exist in materialized form. Reconstructing net- works—treated either as organized social superstructures or as a social struc- tures revolving around an individual or a group—was more problematic: As concerns rhizomes, reconstruction was most problemat- ic, given the difficulties of deciding if the assumed connections between differ- ent elements actually existed or only emanated from scholarly imagination.
Last but not least, the chapter ponders upon the question, if processes of transcultural entanglement can find a conclusion, e. Reflection on this topic led to the conclusion that processes of entanglement are, in one way or another, always intricately linked to one or several processes of disentanglement. Processes of disentanglement, analysed in Chapter Five on the basis of twelve examples from medieval sources, can be roughly divided into two categories. Processes of restructuring—manifest in myths of origin, rhetorics of distinction as well as policies of segregation—led to a reconfigura- tion of the previousorder.
One important characteristic seems to be, that processes of disentan- glement often take place in the rhetorical sphere and are not necessarily fol- lowed by physical action. Against this backdrop, Chapter Six ponders on the problem of how to rep- resent complex phenomena of transcultural entanglement that simultaneously comprise different types as well as different processes of entanglement and disentanglement. Discussing the merits and disadvantages of representing such phenomena formally, graphically and in narrative form, it arrives at the unsur- prising conclusion that none of these forms of representation can adequately reproduce the complexity of historical realities.
Each effort at casting these realities into an abstract model involves the loss of information and thus of fi- delity: In consequence, it provides the possibility of depicting linear sequences of entanglement and disentanglement, triggers reflection on the tem- poral dimension of such sequences and, by suggesting that the original compo- nents of such sequences cannot be identical with the resulting components, and points to the fact that processes of entanglement and disentanglement constitute important motors of creativity and historical change.
This problem is only partly solved by graphic representation, in this case of socio- political processes that form part of the emergence and disintegration of larger political units. Apart from the fact that graphic representation makes it neces- sary to ignore a large number of factors and parallel processes only indirectly linked to sociopolitical developments, this model also suffers from the problem that it is neither able to depict the complex interplay of different processes and agents nor to elaborate on the character of the different forms of entanglement involved.
With regards to the factor time, it hardly surpasses the linear explana- tory potential of the effort at formal representation.
The effort of looking for such a model and of evaluating different forms of representation has proven to be very fruitful, however, in that it opens up fresh perspectives. It lists ten aspects to be considered while analysing any phenomenon of transcultural entanglement and thus appeals to future scholars of transcultural phenomena 1 to question entities of any kind and to make an effort at defining their individual components; 2 to approach phenomena of transcultural entanglement from different perspectives; 3 to identify what actually becomes entangled, e.
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A Selection provides an overview of selected research findings from until The publications are the result of a diverse interdisciplinary collaboration within the Cluster of Excellence. In addition the website presents three different book series of the Cluster of Excellence. How do Muslim citizens across the globe perceive the European Union? And what factors influence their EU attitudes?
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Geburtstag von Natalia Jakovenko, Kyiv: Download de Vos, Cornelis J: Holy Places and Cult, in: Sheffield Academic Press, , S. Why on Earth Is It in Heaven? A Comparison of Galatians 4: Jerusalem and Jordan in the Bronze and Iron Ages. Download de Vos, Cornelis J.: Exodus 20,5 und Johannes 9. Vom direkt zum indirekt strafenden Gott, in: Das Land Israel in der Sicht der Septuaginta. Beispiele aus Exodus, Josua und Jesaja, in: Mohr Siebeck , S. Download Doering, Pia Claudia: Das Scheitern prophetischer Rede. Machiavellis Analyse der Rhetorik Girolamo Savonarolas, in: Akademie Verlag , S.
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